Jochen Kelter, geboren am 8.9.1946 in Köln. 1966 bis 1970 Studium der Literatur- und Sprachwissenschaft in Köln, Aix-en-Provence und Konstanz, danach wissenschaftlicher Angestellter an der Universität Konstanz. 1974–1976 Verfahren zur Überprüfung der Verfassungstreue („Berufsverbot“), 1976 Einstellung und Rücknahme des Verfahrens. Mitbegründer und -herausgeber der Literaturzeitschrift „UNIVERS“ (1974–1981), Mitarbeiter des Süddeutschen Rundfunks, Stuttgart. Mitglied des Verbands Deutscher Schriftsteller (VS) seit 1977, der „Schweizer Autoren Gruppe Olten“, deren Generalsekretär er von 1988 bis 2001 war, von 1980 bis zu ihrer Auflösung 2002, des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland seit 1985. Präsident des Europäischen Schriftstellerkongresses 1989 und von 1989 bis 2003 Präsident der Föderation der Europäischen Schriftstellerverbände. Ab 1992 Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Urheberinnen und Urheber (AGU), außerdem zunächst im Vorstand, dann Präsident der Schweizer Verwertungsgesellschaft „Pro Litteris“. Lebt seit 1969 auf der Schweizer Seite des Bodensees in Ermatingen (Thurgau) sowie in Paris.
* 8. September 1946
von Elke Kasper
Essay
Jochen Kelters erste Lyrikbände „Zwischenbericht“ (1978) und „Land der Träume“ (1979) versammeln Gedichte, die die Neubestimmung der ‚Literatur nach ihrem Tod‘ reflektieren. Das Gedicht „Die nächsten Aufgaben“ formuliert Kelters poetisches Vorhaben – „Wort finden für Wort / Satz auf Satz / beharrlich / die neuen Steine“ – als Entwurf einer Wortwelt, die ...